Das Wingertsberg-Turnfest und seine Entstehung
Jahrzehntelang wurde von den Gauvereinen des Turngaus Offenbach-Hanau das Feldbergfest besucht. In den 50er Jahren bestand der Wunsch, ein eigenes Bergturnfest auszurichten. Der Gauvorstand unter Peter Barth als Vorsitzendem und Franz Kurt als Oberturnwart suchte nach einem geeigneten Platz. Die höchste Erhebung im Gaugebiet war der Wingertsberg in Dietzenbach, sodass mit dem Vorstand der Turngemeinde Dietzenbach verhandelt wurde.
Am 6. und 7. September 1958 wurde das erste Wingertsberg-Turnfest mit über 400 Teilnehmern abgehalten. Man wollte mit den Ehren- oder auch Wanderpreisen nicht hinter dem Feldbergfest zurückstehen. Und so gelang es im Odenwald den später allseits beliebten Elefantenzahn anzukaufen. Dies ist das Prunkstück aller Wanderpreise. Es kamen im Laufe der Zeit noch einige wunderschöne Wanderpreise hinzu. Fünfundzwanzig Wanderpreise stehen zur Vergabe bereit, unter ihnen Jahnschild, Wingertsbergschild, Walter-Kolb-Schild und der Bergpreis des Turngaus, um nur einige zu nennen. Inzwischen werden die mit diesen besonderen Ehrenpreisen ausgezeichneten großen Mannschaftswettkämpfe nicht mehr ausgetragen, die Wanderpreise wurden eingelagert und harren auf Wiederbelebung oder Präsentation in einem Museum.
1963 wurde das Geräteturnen ins Wettkampfprogramm aufgenommen, nachdem die Turngemeinde Dietzenbach in Eigeninitiative ihr Turnerheim hatte. Zeitweise wurden über 100 Wettkämpfe, Gerätturnen, Leichtathletik, gemischte Wettkämpfe, Steinstoßen angeboten und fanden rege Teilnahme. Es waren beliebte Mannschaftswettbewerbe, Einzeldisziplinen und die Staffelläufe für Jung und Alt.
Noch in den 1960er und 80er Jahren waren es 30 bis 35 Vereine, die am Wingertsbergturnfest teilnahmen. Die modernen Leichtathleten der Gauvereine suchten später nach Wettkampfanlagen mit Kunststoffbahnen. Die Leichtathleten aus dem Gebiet des Turngau, kooperiert wurde in der Vergangenheit mit dem Leichtathletikkreis Offenbach-Hanau, besuchen uns seit Beginn der 2000er nicht mehr, bestenfalls einige wenige Senioren in alter Verbundenheit. Seit einigen Jahren gibt es auf dem Gelände nur noch eine Rasenfläche, Weitsprunganlage und einen Kugelstoßring. Aber die Siegerehrung auf dem Bergfest in fröhlicher Runde bleibt einem immer in Erinnerung.
Versuche, dass Wingertsbergfest durch neue Angebote wie Jugendzeltlager, Orientierungslauf und Jedermann-Wandern wieder zu beleben, waren nicht nachhaltig erfolgreich. Das Wettkampfprogramm besteht inzwischen hauptsächlich aus Gerätturnen in der kleinen Halle, ergänzt durch einige leichtathletischen Angebote, Staffeln und Mitmachangebote für kleine Besucher. Eine gute Stimmung herrscht aber wie seit eh und jeh!
Das Turnfest ist bundesoffen und wir freuen uns über jeden Teilnehmer. Unsere Vereine sind aufgerufen, das Bergfest zu besuchen, eine Besonderheit, die man einfach miterleben muss. Mit organisiert wird es von der Turnerjugend.
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2025
